Die Empfehlungen zur Stärkung der Fremdsprachenkompetenz, die die KMK im Dezember 2011 vorgelegt hat, betreffen insbesondere auch den Fremdsprachenunterricht im Primarbereich. Dort sollen „anschlussfähige Kompetenzen erworben, die sich am Referenzniveau A1 des GER orientieren“ (KMK 2011:3). In den Empfehlungen wird von der Erstellung von Bildungsstandards für das Fremdsprachenlernen im Primarbereich gesprochen, die im Primarbereich bisher nur für die Fächer/Lernbereiche Deutsch und Mathematik existieren, nicht jedoch für die Fremdsprachen Englisch und Französisch.
Die Bildungsstandards wären ein wichtiger Anhaltspunkt für die Erstellung bzw. Überarbeitung von Lehrplänen und könnten ebenfalls den Schulbuchverlagen helfen, den Anfangsunterricht in der 5. Klasse an einem verlässlichen Abschlussprofil des Fremdsprachenunterrichts am Ende von Klasse 4 zu definieren. Für die Formulierung von Standards ist es jedoch zunächst einmal unerlässlich, konkrete Erkenntnisse über den Lernstand zu ermitteln, der in den einzelnen Bundesländern am Ende von Klasse 4 aktuell erreicht wird.
Dazu bedarf es den Einsatz von verlässlichen Testinstrumenten, die jedoch ebenso wenig vorliegen. Der BIG-Kreis hat daher Ende 2011 beschlossen, eine bundesweite Studie zur Erhebung des IST-Stands der sprachlichen Kompetenzen im Englischunterricht am Ende von Klasse 4 durchzuführen. Das Ziel der Studie ist es einerseits, einen bundesländerübergreifenden Querschnitt der Leistungen in der genannten Klassenstufe zu erheben. Ein weiteres Ziel der Studie ist es, die Verlässlichkeit der eingesetzten Testinstrumente zu überprüfen. Langfristig hat die Studie das Ziel, die Voraussetzungen für die Erstellung von Bildungsstandards für die 1. Fremdsprache im Primarbereich zu schaffen.
KMK (2011) Empfehlungen der Kultusministerkonferenz zur Stärkung der Fremdsprachenkompetenz. (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 08.12.2011)